Im Zuge der Entlastung der Bevölkerung hat die Bundesregierung mit der Einführung des 9-Euro-Tickets neue Maßstäbe für die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs gesetzt. Aktuell werden deshalb Nachfolgeregelungen diskutiert. Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD in Nordrhein-Westfalen, fordert im Zuge dessen:
„Weniger Staus, Rückgang beim Schwarzfahren, mehr Schutz fürs Klima – der große Erfolg des 9-Euro-Tickets darf nicht zerredet werden. Dass wir jetzt eine attraktive und unkomplizierte Nachfolgeregelung für ganz Deutschland brauchen, da sind sich von der SPD in Nordrhein-Westfalen bis zur CSU in Bayern alle einig. Bei der Frage der Umsetzung droht aber der Rückfall in die kleinmütige Zeit vor Einführung des Tickets, wie manch aktueller Debattenbeitrag zeigt.
Das neue Ticket muss über die Abschaffung des unsinnigen Tarifdschungels hinaus gehen. Ja, an der Vereinheitlichung der Preise führt kein Weg mehr vorbei. Nun aber einzubringen, dass dies allein fast eine Verachtfachung des Preises für den Ticketnachfolger rechtfertigt, greift zu kurz und nimmt die Interessen der Bürgerinnen und Bürger nicht wirklich ernst.
Das 9-Euro-Ticket hat viele Nichtbahnfahrer zu Gelegenheitsbahnfahrern gemacht. Für das Gelingen der Verkehrswende ist dies ein grundlegender Schritt. Deshalb brauchen wir auch zukünftig einen attraktiven Preis für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Ein Euro pro Tag – mit diesem wirklich überzeugenden Schritt wird der Umstieg vom eigenen Auto auf Busse und Bahnen langfristig möglich gemacht. Dies kann sowohl über ein Monatsticket, wie es die Sozialverbände fordern, als auch über eine 365-Euro-Jahreslösung gelingen.
Dafür braucht es jetzt die politische Entschlossenheit auf allen Ebenen. Bislang lässt die NRW-Landesregierung hier keinen eigenen Gestaltungswillen erkennen. Aber auch sie ist im Zuge der Landesfinanzplanung gefragt, für eine Nachfolgeregelung zu sorgen, die nicht nur für das schwarz-grüne Klientel sondern für alle Menschen in Nordrhein-Westfalen attraktiv ist. Die beste Zeit dafür ist: Jetzt.“