Demographie in Recke

In Recke gibt es eine gut ausgebaute Grundversorgung, ein breit gefächertes Schulangebot, ein lebendiges Vereinsleben für Jung und Alt, ausreichende ärztliche Versorgung, die uns voraussichtlich für die nächsten 10 bis 15 Jahre erhalten bleibt. Auch für ältere Mitbürger sind zur Zeit nach Berechnungen des Kreises ausreichend Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten v!orhanden. Auf die Zunahme von E-Mobilität ist Recke bereits jetzt gut vorbereitet.
 
Bis 2040 wird die Einwohnerzahl um 6,8 Prozent zurückgehen und sich die Bevölkerungsstruktur wesentlich verändern. Die Zahl jüngerer Einwohner wird abnehmen,ebenso die Anzahl der Einwohner im erwerbsfähigen Alter, die Zahl der Älteren wird dagegen deutlich zunehmen.
Die Gemeinde muss sich deshalb bereits jetzt offensiv diesen Herausforderungen stellen, d. h. ihre Angebote an sich wandelnde Rahmenbedingungen anpassen. Dabei ist es wichtig, alle Altersgruppen im Blick zu haben.
Jugendliche und junge Erwachsene müssen verstärkt eingebunden werden und ihre Wünsche und Interessen in der Kommunalpolitik zum Ausdruck bringen können. Sie sollten mit bestimmen und mit gestalten, wie Recke sich in Zukunft entwickelt. Nur dann besteht die Chance, dass sie vor Ort bleiben oder nach Ausbildung und Studium nach Recke zurückkehren, weil sie hier ihr soziales Netzwerk haben.
 
Der notwendige weitere Ausbau der digitalen Infrastruktur ermöglicht nicht nur Selbständigen im IT – Bereich, ortsunabhängig und flexibel von zu Hause aus zu arbeiten. Die Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen, Handwerksbetrieben und Dienstleistern vor Ort ist davon abhängig.
 
Im Rahmen der Kohlekonversion werden in Ibbenbüren neue Arbeitsplätze entstehen, von denen auch Recke profitieren wird, wenn die Gemeinde sich als attraktiver Wohnort für Pendler und ihre Familien profiliert, mit einem Angebot an günstigem Bauland, von bezahlbaren Wohnungen, attraktivem Umfeld und guter Anbindung durch Ausbau des ÖPNV. Mobilität ist für die Zukunftsfähigkeit grade im ländlichen Raum von besonderer Bedeutung. Die direkte Verbindung nach Rheine und vor allem Münster könnte Menschen, die dort arbeiten, aber in einem ländlichen Umfeld leben möchten, veranlassen, den Wohnort zu wechseln. Obwohl Recke nicht zum Speckgürtel gehört, lässt sich dieser Nachteil ausgleichen: Mit Familienfreundlichkeit, bezahlbarem Wohnraum, ausreichender flexibler, ganztägiger Betreuung in Kita und Grundschule, mit allen weiterführenden Schulen vor Ort und einem attraktiven Bildungs- und Freizeitangebot. Wachsende Lebenserwartung ist an sich etwas Positives. Aber eine Gesellschaft, die altert, verändert sich. Ein- und Zwei-Personenhaushalte werden stark zunehmen. Ein entsprechendes Angebot an kleineren, barrierefreien Wohnungen muss entstehen mit kurzen Wegen zu Ärzten, Apotheken und Geschäften. Kulturelle Angebote, soziale Integration im Verein, Steigerung der Aufenthaltsqualität im Ort, ein gutes und sicheres Wohnumfeld werden mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Die eigenständige Lebensführung älterer Menschen muss durch ambulante Pflege so lange wie möglich unterstützt werden können.
Noch werden Zweidrittel aller pflegebedürftigen, älteren Menschen in der Familie betreut. Um berufstätige pflegende Angehörige zu entlasten, ist ein Ausbau der Tagespflege zwingend erforderlich. Sollte eine Versorgung zu Hause nicht mehr möglich sein, müssen Wohngruppen mit 24 – Stunden – Betreuung oder Pflegeheime in Recke die Betreuung übernehmen.
Selbst wenn alle hier genannten Voraussetzungen erfüllt werden können, wenn junge Erwachsene nach Recke zurückkehren, Familien aus dem Umland zuziehen und Ältere bleiben,weil Recke ein lebenswerter Ort ist, wird es voraussichtlich zu einer Abnahme der Einwohnerzahl kommen. Vielleicht aber wird sie nicht so gravierend ausfallen.