

Piraten in der Antike
Im Rahmen der Aktion „Ferienspass“ besuchte die SPD mit elf angemeldeten Kindern zwischen 8 und 12 Jahren den Museumspark Kalkriese bei Bramsche. Unser Ziel war die Sonderausstellung „Gefahr auf See – Piraten in der Antike.“
Wer heute von Piraten hört, denkt vielleicht an die Wikinger, an Klaus Störtebeker oder an Johnny Depp als Captain Jack Sparrow. Aber Piraterie ist ein uraltes Geschäft, wie wir von unserer Museumsführerin erfuhren.
Seit vor etwa 3000 Jahren seetüchtige Schiffe entwickelt wurden, die auch das offene Meer befahren konnten, wurde das Mittelmeer zu einem wichtigen Wirtschaftsraum. Der Handel mit Rohstoffen, Luxusgütern und Lebensmitteln versprach große Gewinne für Kapitäne und Kaufleute. Aber auch durch das Kapern dieser Schiffe, den Verkauf von Ladung und Besatzung konnte man reich werden.
„Piratennester“ auf Kreta und an der Küste der heutigen Türkei waren berühmt und berüchtigt. Auf einer bemalten griechischen Vase und auf einem antiken Relief war zu sehen, wie ein Überfall von Piraten ausgesehen haben könnte: ein kleines Schiff vor einem wesentlich größeren, Menschen, die in Panik ins Wasser stürzen.
Im ersten Jahrhundert v. Chr. wurde Seeräuberei zu einer wachsenden Bedrohung für den Handel. Dass Kapitäne und Besatzung ihre Schiffe nicht kampflos Piraten überlassen wollten, zeigen Helme und Speerspitzen, die neben unterschiedlichster Ladung auf gesunkenen Schiffen gefunden wurden. Besonders beeindruckt hat uns ein metallener Rammsporn, der vielleicht von einem römischen Kriegsschiff stammt und zur Bekämpfung von Seeräubern eingesetzt wurde.
Unser Ausstellungsbesuch war aber nicht nur interessant und lehrreich, sondern machte auch richtig Spass. Vor allem der „Eignungstest für zukünftige Piraten“, bei dem zwei Kinder auf einem Balken aufeinander zu balancierend versuchen mussten, den „Gegner“ von der Planke zu stossen.
Nach einer kleinen Verschnaufpause mit Keksen und Saft reichte die Zeit noch für einen kleinen Abstecher ins Römermuseum und die 133 Stufen des Aussichtsturms. Kurz nach 18 Uhr – fast pünktlich – erreichten wir wieder Recke.