Heimische Kohle

Kohle sichert Arbeitsplätze

So verwies er auf die nahezu völlige Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten, falls die eigene Kohle nicht mehr gefördert würde, und die negativen Folgen für den Industriestandort NRW. Gleichzeitig stiege die Konkurrenzfähigkeit der Kohle mit den laufenden Preissteigerungen bei Öl- und Erdgasimporten. Ab 24 Cent pro Liter Öl, werde die Steinkohle als Energielieferant wirtschaftlich. "Daneben darf man nicht vergessen", führte der Betriebsratsvorsitzende aus, "wieviel Zulieferungsbetriebe von der Steinkohle leben. 2004 sind für 152 Millionen Euro Aufträge an die Wirtschaft vergeben worden. Außerdem entwickelt Deutschland modernste Bergbautechnik, was ohne Zechen nicht mehr möglich wäre."

Jürgen Knibutat erläuterte natürlich besonders auch die Leistungen und die Bedeutung der Ibbenbürener Zeche. Sie fördert für das Kraftwerk 1,5 Millionen Tonnen Kohle (subventioniert), daneben aber versorgt sie den Wärmemarkt mit 300.000 Tonnen Kohle, was bei den derzeitigen Energiepreisen ohne Subventionen möglich ist. Mit 2635 Beschäfigten in Ibbenbüren gibt die Zeche auch 361 Reckern Lohn und Brot. Wichtig ebenso die Ausbildung von 161 Jugendlichen zur Zeit! Wobei hervorzuheben ist, dass die Übernahme in ein Arbeitsverhältnis nach Erhalt des Facharbeiterbriefes möglich ist.

Auch Kumpel aus dem Ruhrgebiet hat die Ibbenbürener Zeche in den letzten Jahren solidarisch übernommen. Gut 200 sind sogar in unsere Gegend gezogen.

Dabei kämpft die DSK Ibbenbüren vehement um den Erhalt ihres Standortes. Bis 2012 muss die Zahl der Mitarbeiter auf 19000 reduziert und die Anpassung selbst finanziert werden. Aber, wie Knibutat ausführte, weist die Ibbenbürener Zeche eine ganze Reihe Pluspunkte auf: Das Kohlekraftwerk kann bis 2027 in Kooperation mit der RWE laufen. Die Gasabsaugung wir genutzt. Tiermehl und Klärschlamm werden verbrannt. Unsere Zeche ist die einzige Anthrazitförderanlage in Deutschland und durch die Erschließung des Beustfeldes, die jetzt angegangen wird, werden Kohlenvorräte bis 2030 erschlossen. So kann ein Rahmenbetriebsplan bis ins Jahr 2020 verlässlich erstellt werden und die Aufnahme in den vom Bund vorgeschriebenen Energiesockel rückt in greifbare Nähe.

Allerdings laufen alle Leistungen des Ibbenbürener Bergbaus ins Leere, wenn ihm die Unterstützung der Politik versagt wird, betonte Jürgen Knibutat abschließend. Damit stieß er bei den Sozialdemokraten auf offene Ohren, die eine Unterstützung der heimischen Kohle für genauso wichtig erachten wie die Subvention der heimischen Landwirtschaft.